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Dienstag, 10. Mai 2011

Ford-Reihe: Doku-Pathos


Orson Welles: "Ich bevorzuge die alten Meister: John Ford, John Ford und John Ford."

Alfred Hitchcock: "Ein Film John Fords war eine einzige visuelle Auszeichnung, in dieser Methode der Klarheit und offensichtlicher Einfachheit."

Akira Kurosawa: "Ich bewunderte ihn von Anfang an: Unnötig zu sagen, dass ich seine Arbeit verfolgt habe und ich denke schon, dass ich von ihm beeinflusst bin."

Jean Renoir: "Ich habe heute so viel gelernt. Ich weiß jetzt wie ich die Kamera nicht bewegen muss." (Jean Renoir begeistert nach Fords DER VERRÄTER)

Federico Fellini: "Ich liebe ihn."

Satyajit Ray: "Derjenige mit dem ich ihn am ehesten vergleichen kann ist Beethoven in seiner mittleren Phase."

Frank Capra: "Der König der Regisseure."

Weitere Regisseure, die John Ford als ihr Vorbild, als eines ihrer Vorbilder, als einen wichtigen Einfluss oder einfach nur als einen Regisseur sahen/sehen, dessen Arbeit sie bewunderten waren/sind Ingmar Bergman, Elia Kazan, Martin Scorsese, Steven Spielberg, Wim Wenders, Rainer Werner Fassbinder, Peter Bogdanovich, Jean-Luc Godard, Francois Truffaut, Sergio Leone, Sergej M. Eisenstein, David Lean, Luis Bunuel, Howard Hawks, Claude Chabrol...

Nun, es waren nicht zuletzt diese Vorschusslorbeeren, die dazu führten, dass ich mich nie an John Ford herangewagt habe. Natürlich waren mir (Dank des Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks) seine Filme, hauptsächlich die Western, schon als Kind bekannt, aber sich dem Mammutwerk eines Mannes einigermaßen entsprechend zu nähern, der mehr als 140 Filme gedreht hat, wurde von mir immer wieder als sinnloses Unterfangen beiseitegeschoben. Vor mehr als einem Jahr begannen wir dann unsere Reihe mit diesem Regisseur, zuerst relativ planlos, um einen ungefähren Überblick über sein Schaffen zu bekommen, doch jetzt fassten wir den Entschluss chronologisch vorzugehen und zwar ab dem 2. Weltkrieg. Den Anfang in diesem Blog macht somit heute:


Die Geschichte ist ebenso simpel wie schnell erzählt: Lieutenant John Brickley ist der Geschwaderführer einer Schwadron von Schnellbooten, die in den Augen der höheren Offiziere ein neues technisches Spielzeug sind, aber für einen tatsächlichen Kriegseinsatz ungeeignet. Als die Amerikaner durch den Angriff auf Pearl Harbor in den 2. Weltkrieg eintreten, bewährt sich Brickleys Schnellbooteinheit, wird aber weitgehend vernichtet und muss sich am Ende durch die Kapitulation der USA im Pazifikkrieg neu formieren.

Anders als andere Filme Fords ist SCHNELLBOOTE VOR BATAAN kein religiöses oder spirituelles Erweckungserlebnis, oder eine Posse über den alltäglichen Wahnsinn, sondern trägt eindeutig die Handschrift eines Mannes, der, nachdem er in den Rang eines Commanders erhoben wurde, an geheimen strategischen Besprechungen auf höchster Ebene teilnahm, der in der Schlacht von Midway schwer angeschossen Anweisungen brüllte und der seit 3 Jahren ausschließlich Dokumentationen gedreht hatte. Ford, der Meister der Symmetrie, war somit gedanklich weit davon entfernt eine Glorifizierung des Schützengrabens oder ähnlichen Pathos umzusetzen und angeblich hatte er ursprünglich auch nicht viel Lust den Film zu machen. So brachte er in den Film genau die Erfahrungen ein, die kein anderer Regisseur besaß: Er war an der Front, er hatte Hunderte zerschossener Soldaten gesehen, er ließ weiter filmen, auch wenn er selbst bereits schwer verwundet war und gleichzeitig lernte er die nicht minder große Kehrseite des Krieges kennen: langatmige Besprechungen in Offiziersräumen, strategische Planungen, in denen spekuliert wurde, ob man nun 1000 oder 10.000 Soldaten an einer bestimmten Stelle opfern soll. Diese Kehrseite war etwas, was sich nicht sonderlich hollywood-gerecht aufarbeiten ließ, ging ihr doch jegliche Spannung ab. Und so drehte Ford einen Film, der seinen Pathos, insbesondere mit Blick auf die Entstehungszeit, nicht nur äußerst gedämpft präsentiert, sondern ihn oftmals auszuhöhlen scheint. Schon der Originaltitel THEY WERE EXPENDABLE der Romanvorlage verweist darauf und wird von Ford entsprechend seinem symmetrischen Konzept, über das Truffaut sich mal so begeistert äußerte, umgesetzt. Helden, ohne Pathos, Glorifizierung, ohne Ruhm, Schlachten, ohne Abenteuer, Kriegsdienst als (notwendige) Verpflichtung, aber auf Basis einer Arbeit. Dieses dokumentarische Konzept, das den Kriegsfilm im Allgemeinen recht still im Hintergrund beeinflusst hat (deutlicher Epigone ist hier Clint Eastwood mit seinem FLAGS OF OUR FATHERS), wird erst nach mehr als der Hälfte der Spielzeit aufgebrochen, wenn der einzige Moment vollständigen Pathos erlaubt ist. Ford lässt mit Douglas MacArthur den bedeutendsten Strategen des Pazifikkrieges und eine der historisch wichtigsten Personen der Amerikaner des 20. Jahrhunderts die Szenerie betreten und auch die Überführung dieser Person durch das Schnellbootgeschwader wird routiniert erfüllt. Da Ford in der ersten Hälfte sehr das Gruppenprinzip für die Zeichnung seiner Figuren nutzt und mit Lt. Brickley und Lt. Ryan seinen beiden Hauptfiguren sehr geschickt spärlich Raum gibt, verfolgen wir im letzten Drittel des Films dann doch etwas genauer das Schicksal von Lt. Ryan, der gleich drei Niederlagen hinnehmen muss. Die Frau, in die er sich in den Kriegswirren verliebt hat, wird er vielleicht nie wieder sehen, ein guter Freund ist vor seinen Augen verstorben und die USA geben über Radio die Kapitulation bekannt (die bisher einzige offizielle Kapitulation ihrer Geschichte). Er und sein Vorgesetzter werden die philippinischen Inseln verlassen dürfen, aber der große Rest wird zurückbleiben müssen. Da tröstet Douglas MacArthurs historisch verbürgter Ausspruch: "We shall return!" am Ende nur bedingt. Den Film so enden zu lassen, ist schon fast als böser Witz zu bezeichnen. Einen solchen erlaubt sich Ford in der Darstellung des japanischen Gegners zu keiner Zeit. Nie begeht er den Fehler und personifiziert die japanischen Soldaten. Auch erlaubt sich der Dialog nahezu keine Entgleisungen ethnischer Art. Die Japaner sind eben nur die Kriegsgegner und nicht böse aufgrund ihres Japaner-Seins. Und so gibt es tatsächlich nur ein japanisches Gesicht zu sehen. Es ist das Gesicht einer Frau, die im Kimono zusammen mit Amerikanern und Hawaiianern fröhlich getanzt hat, als die Feier jäh unterbrochen wurde durch die Nachricht, dass Japan den USA den Krieg erklärt hat. Während alle durcheinanderlaufen oder sich tuschelnd unterhalten, ist sie plötzlich separiert, setzt sich allein an einen Tisch und spiegelt in ihrem Blick all die Katastrophen wider, die sich nun zwischen beiden Nationen abspielen werden.

Wie Ford bei solch einem dokumentarischen Kriegsfilm auch noch sein visuelles Vorbild Murnau unterbringt, ist schon bewundernswert:

Enklave im Nebel. Gespenstischer Totentanz in der Südsee

14 Kommentare:

  1. Eigenartig: Obwohl ich zwar etwa die technischen Novitäten in "Stagecoach" (1939) durchaus zu würdigen weiss, war Ford für mich nie der gelobte Regisseur der Regisseure. Ich empfand ihn, wobei ich viel aus seiner Denke in die Filme hineininterpretiert haben mag, vielmehr als einen jener eher unangenehmen Vertreter des reaktionären Amerikas. - Mein Hollywood-Held seiner Zeit war der subversive Howard Hawks, der ausgerechnet mich sogar dazu verführte, dem Western positive Seiten abzugewinnen.

    Kann sein, dass ich eines Tages meine Meinung ändern muss, was schon vorgekommen sein soll. ;) Deshalb warte ich gespannt auf weitere "Bekehrungsversuche" von deiner Seite.

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  2. Ja, Du schilderst das typische Vorurteil, dem auch ich anhing. Bis ich anfing, mich mit Ford, seiner Vita und natürlich seinen Filmen auseinanderzusetzen. Es ist atemberaubend in jedem seiner Filme zu erkennen, wo andere Regisseure von ihm beeinflusst wurden. Im Grunde konnte er alles. Selbst Howard Hawks wurde von ihm beeinflusst. Für RED RIVER hat er ihn sogar gleich als Berater dazu geholt und er half Hawks ein Gespür für das Zusammenspiel von Naturkulisse und Kontrasten zu bekommen. Die Beiden waren übrigens gut miteinander befreundet. Ford war zu komplex, um reaktionär zu sein. Der Mann, der besser über die Indianer Bescheid wusste, als die meisten anderen zu seiner Zeit, der unter ihnen lebte, der als einer der ersten Weißen einen Indianernamen bekam. Der sie als ewige Antagonisten zeichnete, aber zwischen den Zeilen die Verehrung aus jeder Einstellung quillt. Der Meister einer metaphysischen Kamera, durch die mir das Gefühl vermittelt wurde, ich hätte bis vor einem Jahr noch nicht gewusst was ein Film ist. Er ist die widersprüchliche Psyche eines Landes. Er ist Amerika bzw. hat es gemacht. Er ist das Kino, wie Fellini mal sagte. Er ist alles. Griffith hat die Sprache gefunden, Ford hat eine Grammatik entwickelt. Das ist kein Fanboy-Gerede, doch das könnte noch kommen. Doch dann müsste ich eine neue Religion mit ihm als Messias ausrufen.

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  3. Empfehlenswert für einen guten Einstieg wäre eventuell Fords DER VERRÄTER (1935). Er galt vor CITIZEN KANE als der größte (amerikanische) Film aller Zeiten. Auch gut für den Einstieg geeignet ist SCHLAGENDE WETTER (1941), der auch Einfluss auf den deutschen Heimatfilm nach Kriegsende nahm.

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  4. Ein schöner Text über einen interessanten Film. Erstaunlich, wieviel hier marschiert (bei der Marine!) und gewartet und wieder marschiert und wieder gewartet wird.

    Gibt es einen besonderen Grund, warum ihr (seid ihr eigentlich mehrere, oder ist das der Pluralis majestatis? :-Þ ) erst 1945 beginnt? Mir würde 1939 naheliegender vorkommen, als mit STAGECOACH, YOUNG MR. LINCOLN und DRUMS ALONG THE MOHAWK die klassische Phase begann.

    @Whoknows:
    Du solltest deine Einstellung zu Ford wirklich überdenken. Für mich ist er der große Mythologe unter den amerikanischen Regisseuren, und reaktionär fand ich ihn nie. Da Du ja ausdrücklich auf Bekehrungsversuche wartest: Wir hatten mal einen kleinen Thread im Usenet, und meine Ergüsse zu Ford findest Du hier, hier und hier.

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  5. "How Green Was My Valley" beeindruckte mich in der Tat sehr; ähnlich auch "The Quiet Man" (1952). Dies dürfte nur zum Teil an Maureen O'Hara gelegen haben, vor allem aber an meinen "Schwierigkeiten" mit dem US-Western (Ausnahme wiederum Howard Hawks). Vermutlich sollte ich mich tatsächlich mal an dieses Genre rantasten; und damit ich mich nicht zu sehr blamiere, fange ich wohl am besten mit einem Audie Murphy-Streifen an. ;

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  6. @ Manfred

    Ja, das Marschieren war uns auch aufgefallen. Allerdings sind das auch einmal die Rangers, wenn ich mich recht erinnere. Mit den Linien des Marschierens arbeitet Ford dann einige Male. Geometrische Durchquerungen haben es ihm ja sowieso angetan und bei einer Überblendung zwischen Karte und tatsächlichem Ereignis wird dann auch der Unterschied zwischen strategischer Theorie und Praxis im Felde bzw. im Wasser deutlich gemacht. Auch wie am Ende die geraden Linien Sinnbild für die Planungen der Generalschaftskarte werden und Brickley und Ryan trotz allem nur durch Zufall auf die Marschierer stoßen und schon seit Tagen durchs Gebüsch stolpern. Die alltäglichen Wirren des Kriegseinsatzes werden dann besonders gut erfahrbar, wenn der kommandierende General der Insel zufällig vorbeifährt und sagt: Ah, gut das ich sie sehe. Wir hatten sie schon gesucht" Er hat ihnen ja auch nichts weiter mitzuteilen, als dass das letzte Flugzeug, welches die Insel verlässt bevor die Japaner alles überrennen in einer Stunde abfliegt und sie zu den Wenigen gehören, die mitfliegen dürfen. Der General muss übrigens bleiben. Ein toller Seitenhieb auf militärische Hierarchien.

    Wir (das sind meine Ehefrau und ich) haben schon vor einem Jahr mit der Reihe begonnen und haben RINGO, TROMMELN AM MOHAWK etc. schon gesehen. Der 2. Weltkrieg wurde von uns als Demarkationslinie gewählt aufgrund des historischen Ereignisses, Fords langer Arbeit als Dokumentarfilmer, seiner Arbeit für die Regierung und an der Front und den sich daraus ergebenden Stiländerungen. Tatsächlich unterscheidet sich Fords Stil in SCHNELLBOOTE VOR BATAAN erkennbar zu seinen Vor-Kriegsfilmen. Die Kamera arbeitet sachlicher im Dienste der Nachvollziehbarkeit aktionaler Ereignisse, die expressionistischen Einstellungen werden gezielt für an den Inhalt gekoppelte Szenen verwendet (Lazarett, Feier im Club) und definieren die Form nicht so stark wie in DER VERRÄTER, FRÜCHTE DES ZORNS oder auch TABAKSTRASSE, wobei letzterer ja vor allem Beckett vorwegnimmt. Auch arbeitete Ford mit einem neu entwickeltem Tonverfahren, um die Explosionen für den Zuschauer spürbar werden zu lassen, abgesehen davon wie perfekt in einer Tonleitereinheit die Kugelblitze der Granaten eingefangen sind. Tatsächlich arbeitet Ford visuell in SCHNELLBOOTE VOR BATAAN natürlich nur den bereits in FRÜCHTE DES ZORNS erprobten Dorothea-Lange-Realismus aus und koppelt ihn jetzt eben an Kriegserlebnisse, statt an das Elend in den USA, aber bis auf die Szene, die ich auch im Foto festgehalten habe, gibt es keinen expressionistischen oder surrealen Ausbruch. Selbst im vor Poetik und mythologischer Aufladung nur so strotzenden FAUSTRECHT DER PRÄRIE blitzt diese dokumentarische Ruhe auf (insbesondere bei der Arbeit mit der Tonspur im Showdown). Ohne sie wäre der Film auch nur die Hälfte.

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  7. @Manfred Polak

    Vielen Dank, dass du für mich auf Heilsarmee gemacht hast! ;) - Ich stimme dir jederzeit zu, dass Ford der grosse Mythologe war; nur mochte ich den von ihm kreierten Mythos nie. Wird wohl Zeit, dieses Problem mal wieder anzugehen.

    Es ist natürlich interessant: Wenn man mit den Filmen eines Regisseurs nichts anfangen kann, greift man gern abwertend auf seine Biographie (hier: konservative Haltung) zurück, während es mir nie in den Sinn käme, Hawks das unübersehbare Macho-Gehabe zum Vorwurf zu machen. - Ich habe übrigens die Besprechung des Films eines regelrecht reaktionären A** - na ja, du weisst schon - in der Pipeline; und da ich mich mit dem Ding anfreunden konnte, musste ich mich mit allen möglichen Ausflüchten aus der Biographie des Regisseurs winden.

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  8. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass Ford Demokrat war, Roosevelt und John F. Kennedy tatkräftig im Wahlkampf unterstützte und gegen DeMilles Loyalitätspakt war (ein Hetzpakt, der gegen kommunistische Umtriebe Stellung beziehen sollte und mit dem man Joseph Mankiewicz entmachten wollte, der sich immer wieder gerne erinnerte, dass nur John Ford öffentlich gegen DeMille Stellung bezog), wird einem doch der Facettenreichtum dieses Mannes klar. Auch das er erreichte, dass indianische Komparsen genau so bezahlt wurden wie Weiße und er das erste Anti-Rassismus-Drama drehte, dass einen Afro-Amerikaner als Hauptdarsteller präsentiert, der kein domestiziertes Sidney Portier war, ist bemerkenswert.

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  9. Ganz roter Schäm-Smiley. Langsam muss ich mich hinter das Revidieren meiner jugendlichen Vorurteile machen. Was du aber mit Sicherheit nicht zu fürchten hast: dass ich dir in absehbarer Zeit mit Ford-Besprechungen Konkurrenz mache. Dazu ist meine "Liste des Grauens" viel zu lang. ;) - Aber ich habe einiges dazugelernt und muss dir dafür danken.

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  10. Au schön, da freu' ich mich drauf. Ich mag John Ford sehr, er gehört zu meinen absoluten Top-Lieblingsregisseuren (und das sind nur wenige), seine Filme stehen bei mir seit meiner Jugend hoch im Kurs (und ich habe längst nicht alle gesehen.
    Ich hatte vor Jahrzehnten einen Stummfilm von ihm gesehen, einen Antikriegsfilm, in dem eine kurze Tonsequenz eingebaut war - und zwar derart effektiv, dass ich noch heute Gänsehaut kriege, wenn ich daran denke. Diese kurze Tonpassage enthielt die ganze pazifistische Botschaft des Films, sie traf einen mit der Wucht einer Dampframme.
    Leider kann ich mit nicht mehr an den Titel erinnern. Vielleicht kannst Du mir weiterhelfen? Ich suche den Film schon seit Jahren.

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  11. Hallo gabelingeber. Das freut mich, noch einen Anhänger des John-Ford-Evangeliums zu finden. Ich muss zugeben, dass ich nur raten kann, da wir die Stummfilme bisher ausgelassen haben, aber könnte es vielleicht der Film FOUR SONS sein?

    http://www.imdb.com/title/tt0018909/

    Er soll nur einige Tonpassagen beinhalten und gehört zu den wenigen Stummfilmen Fords, die erhalten geblieben sind.

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  12. Ja, genau der ist es (der Link brachte es an den Tag). Und leider ist auch genau der Film, über den ich kürzlich gelesen hatte: Es gibt ihn zwar auf DVD, aber dessen Tonspur wurde aus unerfindlichen Gründen geändert - ausgerechnet die von mir genannte Tonfilmstelle fehlt resp. wurde von einer neuen Stummfilm-Musikbegleitung ausradiert! Wie kann sowas nur passieren?!
    Ich hatte gehofft, dass es sich nicht um gerade diesen Film handle aber nun weiss ich, dass dem so ist.
    Danke für Deine Hilfe!

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  13. Ich weiß nicht, ob die Tonspur wirklich "ausradiert" wurde. Der Ton in FOUR SONS ist in Fox Movietone, ein Verfahren, das exklusiv in der Kinokette von Fox verwendet wurde. Für die Zweitverwertung in Vorstadt- und Kleinstadtkinos und im Ausland musste es von vornherein stumme Kopien geben, von denen vielleicht welche überlebt haben. So wie bei SUNRISE, den Du ja demnächst besprechen wirst, die Movietone-Version und die stumme tschechische Version (und vielleicht noch weitere stumme Versionen) überlebt haben. Also vielleicht wurde für diese Ford-Box von 20th Century Fox gleich eine stumme Fassung als Ausgangsmaterial verwendet. Warum das geschah, weiß ich natürlich auch nicht. Denkbar sind verschiedene Möglichkeiten, z.B.
    a) Bei 20th Century Fox sind Idioten am Werk
    b) Die Movietone-Version, die Du vor Jahrzehnten gesejen hast, ist nicht mehr auffindbar, hat sich inzwischen zersetzt oder zumindest eine deutlich schlechtere Bildqualität als die stumme Fassung
    c) Die Rechte dafür liegen nicht mehr bei 20th Century Fox

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  14. Ich tippe auf a)! Denn gesehen hatte ich den Film ja - in einem Programmkino in Zürich anlässlich einer Ford-Retro! Die Fassung müsste doch noch vorhanden sein!

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