Im Jahr
der Scheidung von Carrie Nation und ihrem zweiten Ehemann, David, drehte Edwin
S. Porter eine Parodie auf ihr Zusammenleben. Anders als im Film dargestellt,
hatten sie keine Kinder, doch nutzt Porter seine erfundene Ausgangssituation
für einige, freilich für heutige Verhältnisse sehr patriarchisch-antiquiert
erscheinende, Seitenhiebe der religiös eifernden Anti-Alkohol-Suffragette. Neben
dem Spott, dem Mr. Nation ausgesetzt ist, stellt er aber auch gleichzeitig den
unter dem Pantoffel stehenden Anti-Helden dar, wie er durch Laurel & Hardy
ab den späten 1920ern zur Perfektion gebracht wurde. Der an den Herd gefesselte Anti-Held, der sich in
kleinen Refugien versucht seinen Ausweg zu schaffen - in diesem Fall durch die
Invertierung des großen Ideals seiner Frau, er trinkt - und der am Ende die
weibliche Bestrafung erhält. Die Fügung des Mannes in ein weibliches
Herrschaftsverhältnis als sexuelle Fantasie kann hier durch die klar erkennbare
Parodie, man achte auf die Präsidentenbilder (?) im Hintergrund, erträglich
gemacht werden.
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Mittwoch, 25. September 2013
Magical History Tour 1901
Nachdem
Manfred Polak mich darauf hinwies, dass doch schon die 1910er einiges parat
halten, habe ich mich schließlich entschieden, das Jahrhundert zu durchlaufen.
Ich beginne also 1901 (ich orientiere mich an der historischen Zählung) und mit
einem Film, der bereits die Polit-Satire beinhaltet, sowie sich dem Prinzip des Spin-Offs bedient. Der Film ist nämlich eine Erweiterung des Porter-Films KANSAS SALOON SMASHER aus dem gleichen Jahr.
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Ist die vielversprechende Reihe schon wieder am Ende? Das wäre ja schade.
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