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Dienstag, 19. November 2013
Magical History Tour 1902
Der 39. Film von Ferdinand Zecca ist eine Bebilderung
aus dem fernen Orient. Er war neben Segundo de Chomón einer der zentralen
Regisseure der Pathé-Studios und arbeitete als Pionier grundsätzlich alle
geschichtlichen Möglichkeiten auf, die sich mit Film erzählen ließen. Es wird
ihm mit DIE GESCHICHTE EINES VERBRECHENS (1901) die Alleinverantwortlichkeit für den
ersten Krimi der Filmgeschichte zugesprochen und er erarbeitete, wie es sich für einen Filmpionier
der ersten Tage gehört, verschiedene Positionierungen der Kamera und Ansätze
für den Schnitt heraus. ALI BABA UND DIE VIERZIG RÄUBER hat noch nichts von der
Furiosität des ein Jahr später entstandenen DER GROSSE EISENBAHNRAUB von Edwin
S. Porter, doch lässt sich bereits eine vereinfachte aristotelische
Drei-Akt-Form wiederfinden, die das spätere narrative Kino bestimmen und
die ein Apologet derselben wie Syd Field immer wieder propagieren sollte.
Abseits der wirklich reinen Umsetzung inhaltlicher Schlaglichter der
Ali-Baba-Erzählung, deren arabischer Ursprung umstritten ist, ist eher die
ästhetische Umsetzung durch die Hand-Colorierung bemerkenswert. Zum Ende hin
haben wir dann aber doch noch eine Aufbrechung der narrativen Form in einer die
Sinne überfordernden Einstellung, die Triumph und Gedanke zusammenfließen
lässt. Ähnlich der Frontalkonfrontation Porters in DER GROSSE EISENBAHNRAUB
oder sogar Griffiths Aufbrechung aller Strukturen in DIE GEBURT EINER NATION.
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Schön, dass es wieder weiter geht. Und einen schönen Film hast Du ausgesucht. Ich mag die Pathécolor-Filme von Zecca, de Chomón oder Gaston Velle. Und sogar mit einer Splatter-Szene ... wobei man beim zweiten Hingucken den Schnitt deutlich sieht, aber damals dürfte das schon eine gewisse Wirkung ausgeübt haben.
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