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Donnerstag, 17. November 2016

Buchveröffentlichung: Sauft Benzin, ihr Himmelhunde! 2. Auflage

Es freut mich mitteilen zu können, dass das Buch von Oliver und mir inzwischen in die zweite, verbesserte,  Runde geht. Da ich in meinem Leben im Moment ferner von jeder Filmkritik bin als je zuvor, freue ich mich, dass dem so ist, habe selbst jedoch nur den geistigen Eigentum beigesteuert und damit nie etwas verdient. Denn wie der eine oder andere wohl bemerkt hat, wird dieses Blog hier nicht mehr mit Einträgen von mir gefüllt. Seitdem ich mich aus der medienpsychologischen Forschung zurückgezogen habe und meinen Weg als Klinischer Psychologe gehe, beschäftige ich mich kaum noch mit Theorien, Perzeptions- und Rezeptionsmöglichkeiten und/oder anderen interdisziplinären Ansätzen, die sich mit der Komplexität des bewegten Bildes auseinandersetzen. Durch meine völlige Verlagerung auf den klinischen und psychotherapeutischen Bereich ist es letztlich auch dazu gekommen, dass sich von mir kaum Publikationen finden lassen und ich nicht einmal mehr die Zeit finde, irgendwelche Schnellschusskritiken im Internet abzufeuern. Umso mehr freut es mich, dass durch die unermüdliche Arbeit des eifrigen Marco Siedelmann (u.a. Autor bei HardSensations) in dem von ihm gegründeten Verlag Éditions Moustache nun ein Kompendium erscheint, welches die Dialoge nund redigiert zusammenfasst, die der Filmkritiker, Essayist und Philosoph Oliver Nöding mit mir zusammen zwischen 2006 und 2009 über das Actionkino der 1980er Jahre geführt hat. Da es sich zum großen Teil tatsächlich um eine einfache Transkription unserer Dialoge über einzelne Filme im Konkreten und das (Action-)Kino im Allgemeinen handelt, verfolgen die Texte nicht den Anspruch wissenschaftlicher Exaktheit oder eines angenehmen Leseflusses, sondern mehr den Versuch, die Lebendigkeit eines gerade stattfindenden Gesprächs zu transportieren, mit all seinen kreativen Irrläufern, seinen Konfrontationen und seiner Freude am Fabulieren und sich am Ende umarmend, weil man, trotz eventueller Uneinigkeiten, doch eigentlich das gleiche Ziel verfolgt: Denkanstöße zu einem gering geschätzten Genre zu geben, welches - selbst nicht inflationsbereinigt - Milliarden und Abermilliarden von Dollar in die Kassen gespült hat, aber sich irgendwie niemand zu ihm bekennen möchte. Die Frage des "Was liegt dahinter" trieb uns um. Die Verortung in einen kulturellen Zusammenhang. Eingeleitet durch zwei sehr persönliche Vorworte verweisen wir auf unsere Verbindung zu Film und zum Genre des Actionfilms, welches als Genre eigentlich eine Chimäre ist.