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Freitag, 23. Januar 2015

Post-Nouvelle-Vague in Asien

TAKING MANHATTAN

Wir wissen, die Nouvelle Vague in Hongkong, oder auch der "Neue Hongkong-Film",  startete Ende der 1970er. Doch der Hongkong-Außenseiter Kirk Wong, der später Jackie Chans Ego-Trips inszenieren durfte, liefert in seinem 1990 gedrehten ('91 "gecopyrighteten" und '92 uraufgeführten) Werk ein vollständig in New York gedrehtes Kanton-Cop-Drama ab, stark an dissoziativen Dialog-Inszenierungen, durch die Affektverhaltensweisen der Figuren aggressiv überfordernd und durch den Achsensprungschnitt des Hongkong-Kinos, so wie seiner typisch elliptischen Narration, alles überbietend, was ein Godard in seinem DIE AUSSENSEITERBANDE vermochte. Keine "Verkopfung" (man möge mich nicht wertend verstehen), sondern hawks'ianische (also doch wieder ganz "der Franzmann") Erzählform behavioraler Abläufe des protokollierten Verhaltens, gnadenlos durch die Kamera. Dazu das Ende, welches dann ganz nach Ford funktioniert, da die Intrusion, trotz aller Missverständnisse, durch die Aufnahme des Kindes eines Geisteskranken erfolgt (nebenbei die unglaublichsten Guerillaaufnahmen aus New York, die alles in den Schatten stellen, was Larry Cohen sich je getraut hat)...


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