FIG LEAVES
Da ich den ersten Film von Howard Hawks, das Blindendrama THE ROAD TO
GLORY, nicht auftreiben konnte, muss es der zweite ebenfalls aus dem
Jahr 1925 machen. Eine zu Beginn irrwitzige Komödie, welche das
Geschlechterverhältnis aufs Korn nimmt und damit der Screwballcomedy
einige Jahre vorweg greift. Der Grundton ist arg chauvinistisch, da
unsere weibliche Hauptfigur ihren Ehemann mit ihrem Wunsch nach schicken
Klamotten in den Wahnsinn treibt und diesen sogar damit konfrontiert,
dass sie arbeiten gehen will, um sich diese zu kaufen. Das kommt
natürlich nicht infrage, würde es unseren tapferen Ehemann doch damit
konfrontieren, dass er unzureichend ist. Doch ein latent homosexueller
Mode-Designer scheint Abhilfe zu schaffen. Hawks verbindet wie im Film
angegeben 869 oder vielleicht auch 879 Millionen Jahre
Menschheitsgeschichte, indem er darwinistische Evolutionsgeschichte und
Bibel mit den Ereignissen des Jahres 1925 parallelisiert, ständig mit
Überblendungen und der Montage arbeitet und in einem ständigen
Erzählfluss Metaphern verwendet. Mit wie viel Sicherheit er diesen Film
inszeniert, ist mehr als beeindruckend. Es wirkt, als habe er nie etwas
anderes gemacht.
Auch im Paradies schnarcht Adam seinen Kasten Holz weg
Dobbin ist der Haussaurier
Eva ist entsetzt, hat sie doch kaum etwas Brauchbares zum Anziehen
Die Tageszeitung wird als Steinplatte ins Haus geworfen
Der 8:15 Uhr kommt pünktlich
Die Schlange schnattert Eva so einiges ein
In der Gegenwart ist Adam Klempner und muss sich von seinem Partner
zeigen lassen, wie man mit Frauen umgeht, die Forderungen stellen
Mode-Designer André hat eine seiner vielen Visionen
Eine Blond-Schwarz-Färbung gab es schon vor 90 Jahren. Die Szenen der
Modeschau wurden im Original-Print sogar in Technicolor gedreht
Parallelisierung der Zeiten
Durch einen Kuss kann man sich einigen, dass man sich nicht einigen kann
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen