UP THE RIVER
"Up the river" ist amerikanischer Slang für "im Knast" und so handelt es
sich bei Fords fünften Tonfilm um einen Gefängnisfilm, zum Teil. Da die
MGM bereits mit HÖLLE HINTER GITTERN einen Mega-Hit des Kinojahres 1930
zu verbuchen hatte, änderte die FOX die Ausrichtung des Filmes und
ergänzte ihn um eine Ausbruchs-, Einbruchs- und Erpressergeschichte.
Wenn man sich den wenige Monate zuvor realisierten BORN RECKLESS
ansieht, glaubt man nicht, es hier mit demselben Regisseur zu tun zu
haben bzw. wird klar, welch negativen Einfluss Andrew Bennison auf BORN RECKLESS hatte. Bei UP THE RIVER sind sowohl die Montage, als auch die
sich ständig überlappenden Dialoge so geschwind inszeniert, dass der
Film ebenso von Howard Hawks hätte sein können (allerdings Jahre bevor
Hawks solche Komödien inszeniert hat). Der Humor ist urkomisch, es gibt
sogar eine Szene, die sich an die Marx Brothers anlehnt und die
Schauspieler sind grandios, was daran liegt, dass Ford hier zwei seiner
persönlichen Entdeckungen als Hauptdarsteller besetzt und damit voll
punkten kann: Spencer Tracy und Humphrey Bogart. Die beiden, die hier in
ihren ersten Hauptrollen überhaupt zu sehen sind, spielen derart frisch
und selbstsicher, dass es eine Freude war ihnen zuzusehen. Wer hier
allerdings allen die Show stiehlt ist Warren Hymer, der William Forsythe
der 30er Jahre. War er in MEN WITHOUT WOMEN noch der Aufrührer und in
BORN RECKLESS der ultra-coole Bad Guy, spielt er hier einen absoluten
Voll-Idioten.
Dan "Danny" Dannemora (Warren Hymer), der
St. Louis (Spencer Tracy) wenige Sekunden zuvor noch totschlagen
wollte, zeigt stolz seine selbstgebastelten Papierdeckchen
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